Erziehungsberatung – mit dem Herzen Erziehen

Schaut man in die Bücherregale der Buchhandlungen findet sich ein Meer an Erziehungsratgebern für gestresste, entnervte, verunsicherte und um Hilfe suchende Eltern. Kaum ein Elternteil erinnerst sich mehr daran, mit welcher Zuversicht, Liebe und Vertrauen man sich auf die Elternschaft gefreut hat. Geblieben ist oft vielmehr der Frust über die Anforderung Kinder „richtig“ zu erziehen. Aber was ist die richtige Erziehung – und gibt es diese überhaupt? Glaubt man den Autorinnen und Autoren, so gibt es viele Wege, um dieses Ziel zu erreichen, aber welcher ist der meine und gilt er für jedes meiner Kinder? Am Schluss steht man wieder händeringend da und fragt sich, welcher ist der richtige? Müssen wir unsere „Tyrannen“ wieder zähmen und Zucht und Ordnung einführen, müssen wir „Familienkonferenzen“ einberufen oder „Lernen Kinder wirklich nur aus ihren Folgen“?

Viel wichtiger als diese Fragen, erscheinen mir die Fragen: Wie gestalte ich die Beziehung zu meinem Kind, dass es mir und meinem Kind gut geht? Welche innere Haltung nehme ich dem Kind und mir selbst gegenüber ein? Sehe ich mein Kind als unbeschriebenes Blatt, das es gilt zu beschreiben, mit meinen und den gesellschaftlichen Ansprüchen oder erkenne ich an, dass es hier einen Menschen gibt, mit Charaktereigenschaften, angenehmen und auch unangenehmen? Kann ich mich selbst auch mit meinen Schattenseiten annehmen oder habe ich gelernt diese zu überspielen und zu ignorieren? Will ich mein Kind formen oder will ich mein Kind begleiten?

Erziehung ist ein durchaus selbstreflexiver Prozess, bei dem mein Beziehungsverhalten ständig zu hinterfragen ist. Wie gehe ich mit Nähe und Distanz, mit Abgrenzung und Struktur, mit Liebe und Ablehnung, Förderung und Überforderung, usw. um? Dieser Prozess begleitet uns ein ganzes Leben, wenn wir bereit sind uns diesen Fragen zu stellen. Die Belohnung für den,oft durchaus anstrengenden Weg ist die Möglichkeit, gemeinsam zu wachsen, sich zu entwickeln und sich auf den anderen einzulassen. Es geht hier nicht um Perfektion, um fehlerfreies agieren, sondern um die liebevolle Annahme von sich selbst und seinen Kindern.

Es geht also nicht um richtig und falsch. Wir können darauf vertrauen, dass wir die Lösungen zu unseren Erziehungsproblemen in uns tragen und eine Weg finden werden diesen auch umzusetzen.

So vielfältig die Beziehung von Mensch zu Mensch ist, so vielfältig ist auch die Beziehung von den Eltern zu ihren Kindern.